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Von Möwen und Walen; oder: Moby Dick
von Dietmar Bertram und Christoph Maasch

Anton und Hermann sind Bühnenarbeiter wieder Willen. Hermann ist trockener Alkoholiker, der einstmals eine vielversprechende Karriere als Stellvertretender Technischer Direktor am Deutschen Schauspielhaus vor sich hatte. Durch einen schweren Unfall, den er zu verantworten hatte, fand diese ein jähes Ende. Anton, dagegen ist arbeitsloser Theaterwissenschaftler, der direkt in die Arbeitslosigkeit studiert hat. Sein Traum von einem Roman verstaubt in der Schreibtischschublade, er ist Hartz 4 – Empfänger und hat einen Ein-Euro-Job.

Beide arbeiten an einem Provinztheater, wo Sie gemeinsam die siebte Vorstellung einer durchgefallenen Inszenierung von Anton Tschechows „Die Möwe“ aufbauen. Sie können sich nicht leiden, sehen Ihr Versagen im Gesicht des Anderen. Was beide aber verbindet, ist Ihre Leidenschaft für Herman Melvilles „Moby Dick“. Beginnt diese Erkenntnis zunächst wieder als Wettstreit darüber, wer mehr weiß über den Roman und seinen Autor, entsteht daraus ein Nachspielen der Geschichte von Ahab und dem Wal. Je weiter das Spiel voranschreitet, um so mehr wird der Kampf zwischen Ahab und dem Wal zum Kampf der beiden verkrachten Existenzen gegen sich selbst. Sie beginnen sich einander zu öffnen und ihre Leben voreinander auszubreiten in dem Versuch ihren eigenen weißen Wal zu besiegen. Die beiden so verschiedenen Menschen scheinen Freude zu werden, eine Perspektive zurück zu gewinnen.

Der Aufbau oder Moby Dick: ein Stück über Identität, Schicksal, Angst und Vertrauen, über Wale und Menschen, über den Wunsch über sich hinaus zu wachsen und dem Leben einen Sieg abzuringen, einen Moment einer kleinen Unsterblichkeit in den Herzen der Menschen, die einen begleiten.

Von und mit
Dietmar Bertram und Christoph Maasch

Uraufführung: 06.05.2008
Weitere Vorstellungen 07. + 08.05.2008, sowie am 23. + 24.05.2008

 




 

 


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